Zuletzt aktualisiert: 08.12.2016
In diesem ersten Teil möchte ich kurz eine Basis schaffen, damit es in den folgenden Teilen zu keinen Unstimmigkeiten kommt und jeder Leser ein gewisses Grundverständnis vom Thema bekommt. Deshalb möchte ich zuerst auf die beiden Begriffe Privatsphäre und Datenschutz eingehen und erklären was beide überhaupt bedeuten.
Privatsphäre
In Bezug auf die YourPrivacy Serie handelt es sich bei der Privatsphäre um den räumlich, zeitlich oder virtuellen Bereich. Innerhalb diesen Bereiches tun wir Sachen, die bestimmte Personen oder Gruppen nicht erfahren sollen. Beispiele hierfür sind:
- allgemein alle uns fremde Personen,
- Bekannte, die nicht mit uns verwand und auch nicht eng befreundet sind,
- oder sogar einzelne Familienmitglieder, der Partner oder die eigenen Kinder.
Der Grund, warum wir bestimmte Personen aus diesem Bereich ausschließen wollen, sind sehr vielfältig. Der häufigste Grund wird jedoch sein, dass es diese Personen schlichtweg nicht zu interessieren hat, was man macht.
Ist im Folgenden von Privatsphäre die Rede, geht es also immer um einen Bereich, auf den gewisse Personen kein Zugriff haben sollen. In der Regel geht es also um den Schutz der Privatsphäre: also diesen Bereich so abzusichern, dass die ausgeschlossenen Personen nicht ohne unser Wissen “einbrechen” können.
Datenschutz
Im Gegensatz zur Privatsphäre kann man den Datenschutz etwas leichter erklären. Denn es handelt sich um die Gesamtheit der Maßnahmen zum Schutz von Daten.
Natürlich geht es bei YourPrivacy nicht im irgendwelche Daten, wie etwa die Anzahl der Elefanten in Zentralafrika. Ist von Datenschutz die Rede, dann geht es immer um die eigenen, persönlichen Daten. Hierbei kann es sich um viele verschiedene Daten handeln: vom eigenen Namen, der Sozialversicherungsnummer oder dem monatlichen Gehalt über Nachrichten und Emails, die wir an Verwandte und Freunde verschicken bis hin zu Fotos des letzten Urlaubs. Alles sind Daten, die uns selber als Person betreffen. Auch relativ marginal erscheinende Informationen wie die Hautfarbe, Alter oder Körpergröße zählen dazu.
Jede noch so kleine Information ist ein Datensatz, den es sich zu schützen lohnt.
Der Datenschutz ist also eine essentielle Maßnahme zum Schutz der Privatsphäre. Der Schutz kann sowohl von uns selbst als auch von Dritten ausgehen.
Anonymität und Pseudonymität
In den Artikeln werden beide Begriffe durchaus öfter vorkommen. Da in der Regel nicht ganz klar ist und der Unterschied auch sehr wichtig ist, erkläre ich kurz beide Begriffe.
Um die Erklärungen verständlicher zu machen, nennen wir unsere Ausgangsperson Maximilian.
Was ist Anonymität
Wenn Maximilian anonym ist heißt das, dass keine andere Person die wahre Identität oder Merkmale von Maximilian herausfinden kann und ihn mit keiner anderen Person in Beziehung bringen kann. Er taucht einfach wie aus dem Nichts auf, tut etwas und verschwindet wieder. Die wenigen Spuren die er dann hinterlässt sind einmalig und lassen sich nicht mit anderen anonymen Personen verbinden.
Was ist Pseudonymität
Anders ist es mit der Pseudonymität. Wie der Begriff schon erahnen lässt, geht es um das Pseudonym. Maximilian ist pseudonym, wenn keine andere Person seine wahre Identität oder Merkmale herausfinden kann aber er ist bereits in der Vergangenheit aufgetaucht. Maximilian kann anhand der Spuren, die er hinterlassen hat mit seinen früheren Erscheinungen in Verbindung gebracht werden.
Praktisches Beispiel zur Veranschaulichung
Am besten kann man dies anhand des Benutzernamens zum Beispiel in einem Onlineforum veranschaulichen. Nehmen wir an, dass Maximilian sich bei einem Forum einmalig angemeldet und den Benutzernamen anonymous468275832
verwendet hat. Die Zahlenfolge hat keine Bedeutung und wurde zufällig generiert. Nachdem er einen Beitrag geschrieben hat, löscht Maximilian sein Profil wieder. In diesem Fall ist er quasi anonym gewesen.
In einem zweiten Fall meldet sich Maximilian bei einem neuen Forum an und verwendet den Benutzernamen stonecrusher87
und schreibt mehrere Beiträge. Das Profil löscht er nicht. Einige Zeit später meldet er sich mit dem gleichen Benutzernamen bei einem sozialen Netzwerk an. Maximilian ist nun pseudonym geworden. Er hat zwar nie seinen richtigen Namen angegeben, aber anhand des Nutzernamens kann man beide Profile in Verbindung bringen und annehmen, dass sich die gleiche Person dahinter verbirgt.
Schutz vor Betrug und Schadsoftware
In den folgenden Artikeln werden auch immer wieder Maßnahmen auftauchen, die dich vor Betrug und Schadsoftware bewahren sollen. Egal ob Betrug oder Schadsoftware, in beiden Fällen können sensible Daten in die Hände Krimineller gelangen. Mit Daten sind nicht nur Passwörter gemeint: auch Kreditkartendaten, deine Adresse und weitere Details können in den falschen Händen großen Schaden anrichten und gegen dich verwendet werden.